Da war ein Nachtschwaermer, der orientierungslos gegen einen Ast prallte und zu Boden ging.
Dann war da ein kleiner Krebs, der seine Chance auf Abendessen roch und sich auf den verwirrten Falter stuerzte.
Und dann war dann noch der Frosch ... und nach kurzer Verwirrung die Krabbe nicht mehr, und der Falter flog verdattert wieder seiner Wege.

Echt original wie bei Grzimek.

So kam ich mir heute auf der Ladeflaeche des Trucks vor, der uns vom Ausflug nach Ko Phi Phi zurueckbrachte. Den Fahrtwind im Haar, den roten Staub der Insel Lanta und den Qualm der Holzkohlegrills.

Strand ist schoen.
Und interessant: Meine Reisebegleitung S. wolle heute einfach nur eine schoene Muschel hochheben, da winke ihr aus selbiger ein kleiner Einsiedlerkrebs entgegen. Sowas sieht man auch nicht alle Tage.
Und ausserdem sehr faszinierend: Im Dunkeln leuchten hier in der Brandung immer wieder winzige blaue Puenktchen auf. Nach einiger Gruebelei sind wir zu dem Schluss gekommen, dass das wohl diese fluoreszierenden Algen sind. Und wenn das Wasser dann ueber so ein Punktchen schwappt, dann bildet es einen Streifen und leuchtet nochmal besonders schoen auf - als haette jemand den Schalter umgelegt, wie S. ziemlich treffend bemerkte.
Ausserdem flitzen hier immer kleine weisse Mini-Krebse ueber den Sand, die ja tataechlich seitwaerts laufen. Und die winken in der Brandung sogar mit ihren Aermchen aus dem Sand.
Die Natur macht schon tolle Sachen.

In Thailand gibt es scheints eine Telefongesellschaft, die heisst TOT. Da prangt dann an den weiss-orangefarbenen Telefonzellen ein Schild mit einem Telefonhoerer und den drei Buchstaben TOT.
Sowas haette in Deutschland wenig Erfolg.

Chang Beer hat 1998 in Australien den International Beer Award verliehen bekommen. Da muss man das ja auch probieren, dachte ich - und hatte ploetzlich eine Riesenpulle vor mir auf dem Tisch stehen:
640 ml.
6,3 %.
Die haben's ja echt gut vor, die Thais.

In Thailand gibt's ja grundsaetzlich alles am Stiel.

Wahrscheinlich holzen die ihre Waelder nur ab, um diesem nationalen Spass am Aufgespiessten weiterhin ungehemmt froenen zu koennen.

Fleischstuecke. Das kennt man ja.

Tofubollen. Auch gut.

Ananas, Bananen. Wir haben uns schon gefragt, ob es fuer Thailaender total abwegig ist, Bananen ganz schlicht mitteleuropaeisch zu schaelen und aus der Hand zu essen, da uns ein paar Bangkoker Schulmaedchen ziemlich angelacht haben, als wir dieser Nahrungsaufnahme nachgingen. Als wir gestern eine Thai dazu befragten, stellte sich heraus, dass man das schon machen kann, nur die Schulmaedchen lachen so auslaendische Maedels halt gerne mal an. Sie erzaehlte dann auch noch etwas von hellhaeutigen Puppen, but I couldn't quite follow.

Aber ich schweife vom Thema ab. Also:

Pfannkuchen am Stiel. Mit lustigen Gesichtern drauf, die vorher mit Schokosauce auf die Herdplatte gespritzt werden.
In Deutschland haette das durchaus Chancen, den bespruchten Lebkuchenherzen Konkurrenz zu machen.

Wurst am Stiel. Das ist besonders fuer Deutsche ein voellig neuer Anblick. Wurst ohne Broetchen! Aber also! Wobei: Laesst sich sicher leichter essen. Trotzdem bevorzuge ich weiterhin so ein bisschen Broetchen zu dem ganzen Fleisch.

Fisch am Stiel. Noch dazu getrockneten Fisch, der ziemlich durch die Gegend mueffelt. Im Zug laeuft dann ein freundlicher Mensch mit den Dingern so lange die Wagen rauf und runter, bis irgend jemand das Zeug kauft. Hui, kann ich da bei 35 Grad nur sagen ...!

Nachtrag 2 Tage spaeter:
EIER am Stiel. Also 3 Eier in der Schale, huebsch eines nach dem anderen aufgespiesst, die ueber der Kohle bruzzelten. Keine Ahnung, wie die das machen.

Noch ein Nachtrag:
Fruchtgummi am Stiel. Man nehme eine Tuete Haribo, stecke den Inhalt auf Spiesse und verkaufe das dann gewinnbringend im Flughafen von Chiang Mai ...

So heisst ein Tempel in Nordthailand. Und da frage ich mich doch, ob George Lucas vielleicht dort war, als er gerade nach tollen Namen fuer Star Wars suchte. Denn obwohl ich nicht dort war, faellt es doch auf, wie nah dieser Name so rein schreibweisentechnisch an den Jedi-Rittern und deren Oberst Yoda ist. Und die Jedi sind ja eigentlich auch nichts anderes als Moenche ... nur halt in braun statt orange.

Ist ein schoener Zungenbrecher. Gefunden auf der Packung eines thailaendischen Snacks. Lustigerweise duerfte dieser Satz gerade fuer Thais ziemlich schwer auszusprechen sein ...

Ich bin in Bangkok, fern der Heimat wie nie zuvor, schreibe schoen E-Mails nach Hause, damit sich keiner sorgt - und kein Piep von meinen Eltern. Grumpf.

Und poste einen Mini-Beitrag aus der Ecke Kao-San Road. Hinter mir ein lecker Meeresfruechte-Essen, vor mir ein Cocktail und eine Nacht im kuehlen Hotelzimmer, und aktuell im Nahkampf mit der thailaendisch-englischen Tastatur. Huelfe.